5 Tipps für bessere Architekturfotos

Die Architekturfotografie lebt von Klarheit, Präzision und Linienführung. Damit deine Bilder professionell wirken und das Bauwerk optimal zur Geltung kommt, solltest du auf einige grundlegende Dinge achten. Hier sind fünf Tipps aus der Praxis:

1. Kleine Blende für maximale Schärfe

In der Architekturfotografie wird selten mit Tiefenunschärfe gearbeitet – im Gegenteil: Ziel ist es meist, dass das gesamte Bild vom Vorder- bis in den Hintergrund durchgängig scharf ist.
Deshalb empfiehlt es sich, mit einer kleineren Blendenöffnung (z. B. f/8 bis f/11) zu fotografieren.
Achtung: Eine zu stark geschlossene Blende (z. B. f/20 oder kleiner) kann aufgrund der Beugungsunschärfe zu einem Schärfeverlust führen. Zusätzlich neigen einige Objektive – besonders Weitwinkel – bei offener Blende zur Verzeichnung. Eine mittlere Blende ist hier der optimale Kompromiss aus Schärfe und Verzeichnungskorrektur.

2. Arbeite mit einem Stativ

Ein Stativ gehört zur Grundausstattung in der Architekturfotografie – und das aus gutem Grund:

  • Präzise Ausrichtung: Die Kamera lässt sich damit exakt und gerade positionieren – vor allem in Kombination mit einer integrierten oder externen Wasserwaage.

  • Langzeitbelichtung: Möchtest du z. B. Bewegungsunschärfe gezielt einsetzen oder mit geschlossenem Blendenwert arbeiten, verlängert sich die Belichtungszeit automatisch. Ein Stativ verhindert Verwacklungen und sorgt für gestochen scharfe Ergebnisse.

  • Konsistenz: Serien von Bildern – etwa für Immobilien oder Dokumentationen – profitieren von einer stabilen, wiederholbaren Kameraposition.

3. Kamera exakt ausrichten

Die gerade Ausrichtung der Kamera ist ein zentraler Punkt in der Architekturfotografie – und oft entscheidend für die Bildwirkung. Schiefe Linien oder ein „kippender“ Horizont wirken schnell unprofessionell.

Nutze die Wasserwaagen-Anzeige deiner Kamera oder eine kleine externe Wasserwaage, die am Blitzschuh oder Stativ montiert wird. Je präziser deine Ausrichtung, desto „aufräumter“ und hochwertiger wirkt das finale Foto.

4. Die Umgebung mit einbeziehen

Ein Gebäude wirkt nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit seiner Umgebung. Achte bewusst auf das Umfeld:

  • Einbetten statt Ausschließen: Bäume, Straßen, Menschen oder städtisches Umfeld können dabei helfen, den Kontext und die Atmosphäre des Bauwerks zu transportieren.

  • Framing: Elemente wie Äste, Fensterrahmen oder Mauern können als natürliche Bildelemente dienen und das Hauptmotiv stärker betonen.

  • Die ganze Geschichte erzählen: Ein gutes Architekturfoto zeigt nicht nur, was für ein Gebäude abgebildet ist – sondern auch wo es steht und wie es auf die Umgebung wirkt.

5. Die richtige Tageszeit wählen

Das Licht verändert ein Gebäude – je nach Tageszeit und Sonnenstand wirkt es völlig anders. Deshalb ist das richtige Timing essenziell:

  • Morgens: Weiches Licht, lange Schatten, ruhige Atmosphäre Stichwort: Golden Hour

  • Mittags: Kräftige Kontraste, aber auch schwieriges, hartes Licht

  • Abends: Goldene Farben und ein oft spannender Himmel

  • Nachts: Mit künstlichem Licht entsteht eine völlig neue Bildsprache

Nutze Apps wie Sun Trecker oder Sun Position, um den Sonnenstand gezielt zu planen – viele dieser Tools bieten sogar eine Live-VR-Ansicht über die Smartphone-Kamera.


London, UK
€45.00
Dominik Mattern

I’m a photographer and content creator based in Berlin. I take pictures and create content for businesses and people who want to expose their online presence.

https://www.dominik-mattern.com
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